EIN EISHEILIGER GEGEN DIE ERDERWÄRMUNG

Namenspatron wird zum Impulsgeber für die St.-Pankratius-Kirchengemeinde

Klaus-Dieter Müller und Martin Voss beim Aufhängen der Banner am Kirchenbüro Grafik: St.-Pankratius-Kirchengemeinde

Burgdorf. „Pankratius blue – ein Eisheiliger gegen die Erderwärmung“, so heißt es auf den Bannern die ab dem 12. Mai, dem Pankratiustag, an der St.-Pankratius-Kirche und den Gemeindehäusern der St.-Pankratius-Kirchengemeinde hängen werden. Die Kirchengemeinde hat sich für die Jahre 2023 und 2024 dieses Slogan als Jahresthema vorgenommen. Die Eisheiligen, Mamertus 11.5., Pankratius 12.5., Servatius 13.5., Bonifatius 14.5. und die kalte Sophie 15.5., brachten in den letzten Jahren keine Frostnächte mehr. Die Erderwärmung ist eine Folge der Klimaveränderungen.

 

Wolldecken helfen bei niedrigen Temperaturen in der Kirche

Dagegen will die Burgdorfer Kirchengemeinde St. Pankratius, die als Namenspatron einen der Eisheiligen hat, Zeichen setzten und Aktionen unternehmen. Energie wurde im Winter eingespart, indem die Kirche deutlich weniger geheizt wurde und eines von zwei Gemeindehäusern in die Winterruhe geschickt wurde. „Die im Herbst 2022 angeschafften Wolldecken sind vielfältig genutzt worden“, weiß Pastor Valentin Winnen zu berichten. „Die Bewahrung der Schöpfung ist uns ein großes Anliegen“, ergänzt Friederike Grote. Passend wird von der Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusiker Martin Burzeya „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn einstudiert und am 17. Juni in der St.-Pankratius-Kirche aufgeführt. So wird das Thema auch über die Musik vielen Menschen ins Bewusstsein gerufen und die musikalische Darbringung und Auseinandersetzung damit führt zur Bewusstseinsbildung mit diesem Thema und der Wertschätzung der Schöpfung.

Auch die Tauffeste in der freien Natur setzen ein Zeichen für die Schönheit der Natur. Am 2. Juli wird ein Gottesdienst mit Taufen unter freiem Himmel im Ramlinger Freibad gefeiert und am 3. September findet das Tauffest im Taufwald in Sorgensen statt, bei dem schon seit über 20 Jahren Familien für die, die getauft werden einen Baum pflanzen. So entsteht ein seit Jahren wachsender Wald.

Ein Projekt ist auch die Nutzung von Freiflächen auf dem kirchlichen Friedhof an der Uetzer Straße für Blüh- und Streuobstwiesen, die angelegt werden. Im Herbst soll dazu auf dem Friedhof ein Gottesdienst gefeiert werden. Der Friedhof ist ein Ort des Abschieds. Die Natur setzt dort immer wieder Zeichen des Neuwerdens, wenn im Frühjahr das Grün sprießt. Friedhöfe sind Lebensoasen mitten in unseren Orten, da wächst es und blüht, da tummeln sich die Insekten. „Darum wollen wir den Insekten den Lebensraum erhalten. Mit Blühwiesen und Obstbäumen bekommen sie Nahrung“, berichtet Kirchenvorsteher Jens Rheinhardt aus dem Friedhofsausschuss.

 

„Weitere Vorhaben sollen geplant und Ideen umgesetzt werden“, sagt Sven Bongert, Sprecher der Arbeitsgruppe für Nachhaltigkeit aus dem Kirchenvorstand. „Projekte in den Kindertagesstätten auch in Kooperation mit dem NaBu werden angedacht, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltigkeit und Artenvielfalt“ und die Zertifizierung mit dem Grünen Hahn, dem kirchlichen Umweltsiegel“, zählt Sven Bongert unter anderem auf.

„Pankratius blue – ein Eisheiliger gegen die Erderwärmung“ – unter diesem Motto will die Kirchengemeinde sich nach Kräften einbringen für das Klima, für die Schöpfung.

Pankratius blue – ein Eisheiliger gegen die Erderwärmung

Pressemitteilung zum Auftakt des Themenjahres Nachhaltigkeit:

Eine von 100 Decken mit Nachhaltigkeitslogo der St.-Pankratius-Kirchengemeinde

Warme Decken für BesucherInnen.

St.-Pankratius-Kirchengemeinde senkt Temperaturen für Veranstaltungen in der Kirche.

„Wer ab dem 31.10.2022 die St.-Pankratius-Kirche besucht, kann sich künftig eine von 100 Decken leihen, um sich während einer Veranstaltung zu wärmen.“ sagt Pastorin Friederike Grote.

Der Kirchenvorstand der St.-Pankratius-Kirchengemeinde hat die Decken angeschafft, weil die Kirche ab diesem Termin bis zum 31.03.2023 in der Regel nicht mehr auf 16, sondern nur noch auf 13 Grad Celsius geheizt werden wird. „Als wir Mitte Juni dieses Jahres als Kirchenvorstand darüber nachgedacht haben, welchen Beitrag wir als St.-Pankratius-Kirchengemeinde im Sinne der Nachhaltigkeit leisten können, sind wir besonders auf das Thema „Heizen“ gestoßen.“ sagt Christiane Stoklossa, stellvertretende Vorsitzende des Gemeindeleitungsgremiums. Und Pastor Valentin Winnen fügt hinzu: „Jedes Grad, auf das wir beim Beheizen unserer Räumlichkeiten verzichten, spart etwa 6-7% des Energieverbrauches ein.“ Was bei einem großen Gebäude wie der Kirche natürlich auch in absoluten Zahlen eine große Einsparung bedeute. Ausgenommen von der Absenkung der Temperatur sind - so das Team der Kirchengemeinde - lediglich einerseits Veranstaltungen (etwa am Heiligen Abend), in denen durch eine sehr hohe Anzahl von Menschen zu erwarten ist, dass die damit verbundene erhöhte Luftfeuchtigkeit im Raum etwa die Orgel schädigen könnte. Andererseits werden Veranstaltungen mit Vokal- und Instrumentenensembles ausgenommen, damit die eingesetzten Instrumente spielbar bleiben und Stimmen keinen Schaden nehmen.

Neben der Absenkung der Temperatur in der Kirche, hat sich die Kirchengemeinde mit Blick auf Einsparungen in Sachen Energie für die Monate von November bis März vorgenommen, - abgesehen von wenigen, punktuellen Ausnahmen - auf die Nutzung ihres Gemeindehauses in der Gartenstraße zu verzichten. Auch durch diese Maßnahme wird Energie eingespart werden. Die Veranstaltungen, die bisher regelmäßig im Gemeindehaus Gartenstraße stattfinden, ziehen in das Gemeindehaus in der Lippoldstraße um. „Natürlich ruckelt es nun an mancher Stelle im Raumbelegungsplan,“ weiß Pastorin Friederike Grote zu berichten und fügt zugleich hinzu: „Weil aber die Zeiten mit Blick auf Energie- und Klimakrise Einsparungen erfordern, besteht eine hohe Bereitschaft, hier Lösungen zu finden.“

Pfarramtssekretärin Petra Kemmer wärmt sich mit einer Decke in der kühleren St.-Pankratius-Kirche

Unter dem Motto „Pankratius Blue - ein Eisheiliger gegen die Erderwärmung“ plant die Kirchengemeinde, die ihren Namen dem Eisheiligen „Pankratius“ verdankt, für die Jahre 2023 und 2024 zudem weitere Aktionen, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen. „Eigentlich wollten wir - als wir im vergangenen Sommer über unser nächstes Jahresthema nachdachten - mit Aktionen hierzu erst im neuen Jahr starten.“ sagt Pastor Valentin Winnen. Und seine Kollegin fügt hinzu: „Aber im Angesicht der derzeitigen Energiekrise haben wir uns entschlossen, hier möglichst schnell in die Umsetzung zu kommen.“ Und deshalb gebe es die Decken nun schon zum Reformationstag 2022, um es sich in der Kirche warm zu machen.

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