Die Evangelisch-lutherische St.- Pankratius-Kirchengemeinde Burgdorf trennt sich von ihrem Gemeindehaus an der Gartenstraße. Der Kirchenvorstand hat beschlossen, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu verkaufen. Inzwischen wurde ein Kaufvertrag abgeschlossen, die endgültige Genehmigung der Landeskirche zum Verkauf steht noch aus. Sobald diese vorliegt, wird das Gebäude in den Besitz des neuen Eigentümers übergehen. Der Käufer möchte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht öffentlich in Erscheinung treten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit den Erlösen bildet die Kirchengemeinde Rücklagen für den geplanten Bau eines Gemeindehauses am Spittaplatz.
„Wir wissen darum, dass dieser Abschied schmerzhaft ist“, sagt Pastorin Friederike Grote. An dem Gebäude in der Gartenstraße würden viele Erinnerungen hängen. Das Gemeindehaus habe die kirchliche Arbeit in Burgdorf über Generationen hinweg geprägt. Seit mehr als 100 Jahren treffen sich Gruppen und Kreise in dem Veranstaltungsort an der Gartenstraße. Zudem waren hier die Büros von Mitarbeitenden untergebracht. Auch eine Wohnung befindet sich in dem Gebäudekomplex.
„Abschied nehmen ist schwer“, weiß die Theologin. Der Kirchenvorstand habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. „Wir müssen allerdings anerkennen, dass wir als Kirchengemeinde kleiner werden“, begründet ihr Kollege Valentin Winnen diesen Schritt. Angesichts der sinkenden Mitgliederzahl müsse die Kirchengemeinde ihre Gebäudeflächen reduzieren. Deshalb habe sich die Kirchengemeinde dafür entschieden, das Gemeindehaus zu verkaufen.
Nach und nach sind die einzelnen Gruppen in andere Räumlichkeiten umgezogen. Neben dem Gemeindehaus in der Lippoldstraße nutzt die Kirchengemeinde auch den Spittasaal in der Innenstadt und das Paulus-Kirchenzentrum in der Südstadt. „Diese Lösung kann jedoch nur eine vorübergehende sein“, erklärt Pastor Henrik Heinicke. Der Kirchenvorstand möchte die Angebote der Kirchengemeinde daher am Spittaplatz konzentrieren.
In der Gartenstraße fanden nicht nur Gemeindeveranstaltungen statt. Seit 50 Jahren hat die Diakoniestation Burgdorf e.V. ihren Sitz in einem Nebengebäude, vor zehn Jahren ist „Essen auf Rädern“ dazugekommen. Der Käufer habe dem Kirchenvorstand zugesichert, an dem Mietverhältnis festzuhalten. Darüber hinaus hofft der Kirchenvorstand, dass das ehemalige Gemeindehaus weiterhin ein Ort der Begegnung sein wird.